Die Ruinen des ehemaligen Guge Königreichs befinden sich in West-Tibet nahe der Grenze zu Indien, eingebettet in das bizarre Tal des Sutlej Flusses, das in seiner Form stark an den Grand Canyon erinnert. Ausgangspunkt für eine Reise zu den Guge Ruinen ist das kleine Städtchen Zanda (auch Tsamda, Tsada oder Tsoling genannt), welches sich inmitten einer grünen Oase des Sutlej Flusses befindet. Um dorthin zu gelangen, muss man je nach Verhältnissen eine anstrengende sechs bis zwölfstündige Fahrt auf unbefestigten Strassen auf sich nehmen, die ohne 4WD-Fahrzeug kaum zu bewältigen ist.
Die Guge Ruinen, auch als Tsaparang bekannt, befinden sich einige Kilometer ausserhalb von Zanda und sind kunstvoll in eine Sandsteinklippe gebaut. Bis heute ist sehr wenig über dieses mysteriöse Reich und seine Bewohner bekannt. Eine Theorie besagt, dass das Guge Reich ursprünglich vom legendären Shang Shung Königreich abstammt. Gegründet wurde Guge im 11. Jahrhundert von Khor De (oder auch Byang-Chub Ye-shes 'Od respektive Yeshe O), einem Urenkel von Langdarma, seines Zeichens letzter König des tibetischen Tubo Reiches. Khor De konvertierte vom Bon Schamanismus zum Buddhismus. Im Jahre 1040 war er es, der Latisha nach Tibet einlud und damit die Phase der neuen Übersetzungen der buddhistischen Texte aus dem Sanskrit ins Tibetische sowie die zweite Verbreitung derer einleitete, die auch als "Phyi-dar" Phase bekannt ist.
Über die Zeitperiode unseres Mittelalters ist sehr wenig über Guge bekannt. Erst ab dem 17. Jahrhundert, als 1624 die jesuitischen Missionare António de Andrade und Manuel Marques nach Guge kamen, dort eine Kapelle erbauten und missionieren durften, sind wieder Einzelheiten bekannt. Im Jahre 1630 brach ein Aufstand gegen Thi Tashi Dagpa, den Herrscher von Guge, aus. Die Ursachen dieses Konfliktes lagen im Zerwürfnis mit seinem Bruder, dem Herrscher von Ladakh. Dieser belagerte mit seinem Heer das Königreich von Guge, stellte aber bald fest, dass die Festung nicht einnehmbar ist. Darauf drohte er mit täglich fünf Exekutionen in der Bevölkerung, worauf Thi Tashi Dagpa sich seinem Bruder ergab. Entgegen den Versprechungen von freiem Geleit wurden er und seine Familie dann von seinem Bruder enthauptet und die Köpfe zur Abschreckung öffentlich aufgespiesst.
Die westliche Welt vernahm anschliessend erst in den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts durch die Forschungen des italienischen Tibetologen Giuseppe Tucci wieder Neuigkeiten über Guge, der hauptsächlich die dortigen Fresken studierte.
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